Vom Motorrad über Verpackungen aus den 60er Jahren und einer alten Flaschenpost, bis hin zu Kampfmitteln – Sandra Nühlen und Kira Bläsius haben schon so einiges Skurriles rund um den Rhein gefunden. Beide arbeiten nicht nur zusammen bei der Pre-Press Services GmbH, sondern engagieren sich in ihrer Freizeit auch für den Umweltschutz. Seit 2018 nehmen sie regelmäßig an sogenannten „Clean-Ups“ teil.
Meistens entlang des Rheins. „Pro Clean-Up kommt rund eine halbe Tonne Müll zusammen“, sagt Bläsius. Eine beachtliche Menge für einen nur wenige Stunden dauernden Einsatz mit durchschnittlich 30 weiteren Helfern an einem kleinen Rheinabschnitt. „Viele sind einfach unachtsam und lassen ihren Müll nach einem Picknick liegen oder werfen ihn einfach in den Rhein“, sagt die 32-jährige Sandra Nühlen. Was das allein für den kleinen Rheinabschnitt zwischen der Theodor-Heuss-Brücke und an den Rheinwiesen bei Oberkassel in Düsseldorf bedeutet, zeigt die Bilanz aus dem Jahr 2019. Dort wurden über das gesamte Jahr insgesamt über sieben Tonnen Müll gesammelt. Dass es dabei mitunter auch gefährliche oder schaurige Funde geben kann, stört sie nicht. So finden sich oft alte Granaten aus dem Krieg zwischen Plastikverpackungen und angeschwemmtem Müll. In Dormagen fanden Helfer auch schon eine Wasserleiche. „Das schreckt uns aber nicht ab. Es ist wirklich leicht auf diese Weise etwas für die Umwelt und Tiere zu tun. Wir packen richtig an, tun etwas Gutes und sehen danach auch das – saubere – Ergebnis. Das ist wirklich schön“, sagt Sandra Nühlen.
„Irgendwann bekommt man dadurch echt einen Müllblick und findet überall etwas, was eben nicht in die Natur gehört“, sagt die 24-Jährige Kira Bläsius. Ein wenig Überwindung, den Abfall tatsächlich aufzuheben, gehört – besonders zu Beginn – allerdings dazu. „Wenn ich alleine unterwegs bin, bin ich schon etwas gehemmt. In der Gruppe fällt es deutlich leichter und macht auch einfach mehr Spaß“, sagt Kira Bläsius. Inzwischen sind beide fester Bestandteil der „Aufräumer“ der BlockBlocks CleanUp gGmbH, nehmen sich teils sogar Urlaub, um helfen zu können. „Dass es so kommen würde, war nicht unbedingt klar. Ich zum Beispiel hatte lange nicht viel mit aktivem Umweltschutz zu tun. Ich wusste zwar immer, dass ich mehr tun könnte, aber nie, was genau“, sagt sie. Das änderte sich im Jahr 2018 mit dem „Dreck-weg-Tag“ des Düsseldorfer Stadtreinigungsunternehmens Awista. Dort sammelten und sortierten beide zum ersten Mal das, was andere unachtsam in der Natur hinterließen. Seitdem sind die regelmäßig bei den monatlichen CleanUps vom BlockBlocks Rhein CleanUp dabei. „Man lernt immer neue Leute kennen und es ist inzwischen eine echt schöne Gemeinschaft gewachsen“, sagt Sandra Nühlen.
Auch beim nächsten Clean-Up werden beide wieder die Ärmel hochkrempeln und ermutigen jeden, der am Rhein eine Gruppe mit blauen Shirts unter einer blauen Fahne sieht, einfach mal vorbeizukommen und mitzumachen. Handschuhe, Müllzangen und –Beutel liegen dort nämlich für jeden bereit. Infos gibt es unter www.blockblocks.de.